Haupteiweißlieferant
Pollen bestehen aus dem Blütenstaub (also den männlichen Keimzellen) einer Blütenpflanze. Wie viele Blütenallergiker wissen, ist Pollen nicht gleich Pollen, so dass jede Pflanze ihren eigenen genetischen Pollen besitzt und sich dadurch auch die Herkunft von Honig bestimmen lässt.
Wenn die Bienen den Nektar aus den Kelchen einer Blüte saugen, bleiben an ihnen die Blütenpollen hängen und werden von den feinen Härchen am Körper zu den Pollenkörben (Höschen) an den Hinterbeinen transportiert und dort gesammelt. Hier nimmt die Biene sie auf dem Heimflug mit in den Bienenstock, wo sie das Pollenhöschen abstreift und in den Waben eingelagert. Für die Brutentwicklung und den Stoffwechsel verbraucht ein Bienenvolk zwischen 10 und 40kg Blütenpollen.
Inhaltsstoffe und Verwendung
Die Inhaltsstoffe von Blütenpollen sind sehr umfangreich: neben Fett, Kohlehydraten und Eiweiß findet man auch noch Spurenelemente, Vitamine, Aromastoffe und Substanzen mit antibiotischer Wirkung. Daher sind sie ebenfalls als Ergänzungsnahrungsmittel für den Menschen geeignet.
Die Pollengewinnung im Bienenvolk gelinkt mit einer sogenannten Pollenfalle, die vor dem Flugloch angebracht wird und die Pollen von den Bienen abstreift. Anschließend muss der Pollen schnell getrocknet werden, damit er wegen des hohen Wasseranteils nicht verdirbt.
Frühe Pollenlieferanten
Gerade im Frühjahr braucht ein Bienenvolk viele Pollen, da die erste Brut gefüttert werden muss, um die Winterbienen abzulösen. Schließlich muss für die bald einsetzende Tracht ein starkes Bienevolk herangezogen werden.
Zu Beginn des Jahres dienen Erlenzäpfchen, Weidenkätzchen, Haselwürstchen, die Kornelkirsche, Seidelbast sowie Zaubernuss als gute Pollenlieferanten. Sie blühen kurze Zeit nach dem Winter und stellen den Bienen dadurch frühzeitig eine ausreichende Nahrungsquelle zur Verfügung.
Leider sind in den letzten Jahren die Bestände auch im ländlichen Bereich stark zurück gegangen, so dass diese Frühblüher nur noch vereinzelt zu finden sind. Aus diesem Grund sollten sie von Spaziergängern oder Wohnungsdekorateuren nicht arglos abgeschnitten werden.