Neuimkerkurs 2018 – Varroabehandlung
Am 14. September, wohl das einzige Treffen der Neuimker in diesem Monat, fanden sich unsere Neuimker wieder am Lehrbienenstand zusammen. Die zweite Varroabehandlung in diesem Jahr fand nach dem Auffüttern statt und war Thema des Kurses.
Nachdem aufgrund des trockenen und heißen Sommers die Neuimker bei der ersten Varroabehandlung mit 60%er Ameisensäure in diesem Jahr nicht dabei waren, war am Freitag der erste Praxistag mit diesem Thema. Das bisher bloß theoretisch vermittelte Wissen und die ersten Erfahrungen am eigenen Ableger rund um die Ameisensäure und die Verdunster musste heute am Wirtschaftsvolk umgesetzt werden. Da alle Wirtschaftsvölker am Lehrbienenstand etwa die gleiche Volksstärke aufwiesen, konnten alle mit der gleichen Dosis behandelt werden. Nachdem die Dosis ermittelt war, ging es gleich an das Umfüllen der Ameisensäure aus dem Lagergebinde in die Verdunstungsflaschen. Bei diesem Vorgang war größte Vorsicht geboten. Ameisensäure in dieser Konzentration ist sehr gefährlich. Verätzungen kommen immer wieder vor. Beim Umfüllen sollte deswegen immer eine passende Schutzausrüstung getragen werden. Säurefeste Handschuhe, Augenschutz und Atemschutzmaske gehören auch dazu. Eine weite leicht auszuziehende Kleidung wäre ideal. Ebenfalls sehr wichtig ist es einen großen Eimer Wasser wenn man unterwegs ist mitzunehmen. Nach der Abfüllung in die Verdunstungsflaschen war der gefährlichste Teil vorbei. Und die Vorbereitungen abgeschlossen.
Nach diesen Vorbereitungen machten sich die Neuimker fleißig ans Werk. Die leeren und von den Bienen gesäuberten Futtertröge wurden abgenommen und draußen aufgestellt damit die ansitzenden Bienen abfliegen konnten. Mit Rauch wurden die Bienen nach unten getrieben. Damit die Aufbauten auf der Rähmchenoberseite abgekratzt werden konnten. Dies war nötig damit der Verdunster auch gerade steht. Damit die Bienen das Fließ in der Verdunsterwanne nicht zerstören, wurde ein Fliegengitter auf den Brutraum gelegt. So kann der Ameisensäuredampf hindurch, aber die Bienen nicht nach oben. Der Verdunster wurde über dem Fliegengitter in einer Leerzarge platziert. Zuletzt nachdem alle Arbeiten abgeschlossen wurden und der Deckel bereit lag, Wurde die Verdunsterflasche geöffnet und in die Verdunsterwanne an die entsprechende Aufnahme montiert. Ein letzter gefährlicher Moment war, dass durch den trockenen Docht und das trockene Fließ viel Säure am Anfang aus der Flasche gezogen wird. Dabei muss man sich in Acht nehmen, dass man nicht in die Säure fasst. Säurefeste Handschuhe sind hier zwar eigentlich Pflicht, aber die kleinen Verdunsterflaschen lassen sich mit diesen klobigen Handschuhen kaum befestigen. Alternativ bieten Einmalhandschuhe aus Nitril einen vorübergehenden Schutz. Dann sollten die Handschuhe allerdings schnell ausgezogen werden.
Als der Verdunster an Ort und Stelle war und ordentlich funktionierte, wurde schnell der Deckel geschlossen und das Volk in Ruhe gelassen. Die Stockkarte war noch zu füllen mit der Menge der verabreichten Mittel und dem Datum.
Am Ende als alle ihr Volk mit der Ameisensäure behandelt hatten, war es an der Zeit für uns als Veranstalter ein Feedback zu erfragen. Da die Neuimker sehr schnell gearbeitet hatten, war auch dieser Kurs rechtzeitig zu Ende.