Bienenwachs - Gewinnung und Verwendung

Bienen zählen zu den wenigen Insekten, die Teile ihrer Behausung selber herstellen können. Dazu besitzen Bienen Wachsdrüsen am Körper, aus denen sie kleine Wachsplättchen ausschwitzen. Anschließend werden diese kleinen Wachsstücke von den Bienen zu den bekannten Wachswaben zusammengefügt. So entstehen im Bienenstock Brutzellen für den Nachwuchs der Arbeiterinnen, Drohnen und der Königinnen sowie Zellen zum Lagern von Honig für den Winter und Pollen für die Eiweißversorgung.

Wachsplatten

In der modernen Imkerei bekommen die Bienen bereits vorgeprägte, auf die Bienenbeute angepasste Wachsplatten (sogenannte Mittelwände), auf denen die wabenförmigen Sechsecke maschinell eingewalzt oder gepresst sind. Dadurch haben es die Bienen leichter, eine vollständige Wabe „auszuziehen“ und können diese früher für den Nachwuchs oder die Honiglagerung verwenden. Viele Imker bevorzugen allerdings eine wesensgerechtere Bienenhaltung, bei der das Bienenvolk das komplette Wabenwerk als „Naturbau“ selber herstellt.

Zur Vorbeugung von Krankheiten sollten Bienen auf Waben sitzen, die nicht alter als drei Jahre sind, da durch die Bruttätigkeit und Verpuppungen der Larve kleine Häutchen bleiben, die Krankheiten verbreiten können.

Wachsplatten
Wachsgewinnung

Wachsgewinnung

Die Erneuerung des Wabenbaus eines Bienenvolks ist ein wichtiger Aspekt für jede Imkerei. Alte und dunkle Waben werden jedoch nicht einfach weggeschmissen, sondern können aus dem Bienenvolk entnommen und bei 64 – 65°C eingeschmolzen werden. So erhält man beispielsweise von einer gereinigten Zanderwabe (8dm²) etwa 110g Wachs.

Aus dem gewonnen Wachs können z.B. Kerzen gezogen werden. Früher war das Bienenwachs für die vielen Kerzen in kirchlichen Feiern sehr gefragt. Mit etwas mehr Aufwand kann das gereinigte und desinfizierte Wachs wieder zu Mittelwänden gegossen oder gewalzt werden. Sogenannte Wachsverarbeitungsbetriebe, die speziell diesen Service für Imker anbieten, können hierbei wesentlich unterstützen.

Verwendung des Bienenwachses

Neben der bereits erwähnten Verwendung für Mittelwände oder Kerzen, wird Bienenwachs auch für kosmetische Produkte (Cremes, Lippenstifte und Lotionen) genutzt. Eine weitere wichtige Verwendungsmöglichkeit von Bienenwachs ist bei der Pflege von Holz. Es kommt durchaus vor, dass es auch als Trennmittel in der Süßwarenindustrie verwendet wird.
Imker, die mit flüssigem Wachs arbeiten, sollten unbedingt folgende Sicherheitsaspekte beachten:

1. Brandgefahr

Wachs ist kein Spielzeug und durchaus nicht zu unterschätzen. Es darf niemals unbeaufsichtigt erhitzt werden, da es sich von alleine entzünden kann!

2. Verbrennungen

Erhitztes Wachs kann deutlich heißer als 100°C werden. Dadurch können erhebliche Verbrennungen und Verletzungen verursacht werden!

3. Brandlöschung

Wachs darf im Falle eines Brandes nie mit Wasser gelöscht werden, da es zu einer sofortigen Verpuffung kommt. Optimal ist ein Topfdeckel oder ähnliches!